Wie lassen sich Anspruch und Erfolg, Virtuosität und Popularität sinnvoll und ohne Reibungsverlust miteinander vereinen? Eine schlüssige Antwort auf diese drängende Frage liefert Mit4spiel5. Ein Zusammenschluss von vier exzellent ausgebildeten, überaus ambitionierten und erfreulich risikobereiten Musikern, die es sich zum Ziel gesetzt haben, die Quadratur des Kreises mit einfachen, nachvollziehbaren Mitteln zu realisieren und den Jazz - „ihren” Jazz - aus der unverdienten Außenseiterposition wieder zurück in den Mittelpunkt des öffentlichen Musikinteresses zu holen. „Vor Jazz muss niemand Angst haben”, gibt Jan-Philipp Wiesmann, Schlagzeuger der Gruppe, die kollektive Losung aus. Will heißen: Mit4spiel5 kann jeder hören. Auch solche, die Duke Ellington, Charlie Parker, John Coltrane oder Keith Jarrett bislang nur vom Hörensagen kennen und sich stattdessen lieber eingängigeren Pop- oder Rocknummern widmen. Was aber keineswegs automatisch bedeutet, dass die 2006 gegründete Band ihrer Klientel gehaltloses Fast Food in Noten auftischt. Das Quartett arbeitet fast ausschließlich mit Eigenkompositionen seiner Mitglieder; witzig, spritzig, anregend, ins Ohr gehend, dort aber auch verbleibend. Beim gemeinsamen Arrangieren der Stücke stellt die Gruppe gerne die teils eingängige Schlichtheit der Melodien in den Dialog mit komplex ausgearbeiteten Formen.
Den wesentlichen Unterschied zur traditionellen Jazzquartettbesetzung bilden die saftig groovende Hammond Orgel und der Moog von Volker Engelberth sowie das EWI von Saxofonist Stefan Koschitzki. Dadurch erlangt der Sound eine ungeahnte Farbigkeit, die Mit4spiel5 den Zugang zu neuen Zuhörerschichten ebnet und gleichzeitig dem in Misskredit geratenen Jazz eine viel versprechende Zukunftsperspektive eröffnet. „Die Botschaft lautet: Auch anspruchsvoller Jazz, der in der heutigen Zeit komponiert und dargeboten wird, kann dem Zuhörer Spaß bereiten”, formuliert Gitarrist Fabiano Pereira die zentrale Botschaft der Combo.