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Cordula Hamacher Quartett

Mi, 6.5.2009, Jazzkeller, 20:30

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Das neue Quartett von Cordula Hamacher begibt sich auf die Reise zwischen Tradition und Avantgarde. Das Geheimnis, derart unterschiedliche Bestandteile zu einem stimmigen Ganzen zusammenzufügen, liegt in der Tat in der richtigen „Connection”, also der musikalisch-menschlichen Verbindung von vier ganz unterschiedlichen Bandmitgliedern, die Cordula Hamacher mit sicherem Gespür um sich geschart hat. Die Bandleaderin verkörpert in diesem Quartett die wohl stärkste Verbindung zur Hard-Bop-Tradition. Ihr sonorer, warmer, bluesgetränkter Sound, der mal schroff, mal samtig klingt, hört sich an, als sei sie bei Clifford Jordan in die Schule der rauen Herzlichkeit gegangen.

Versiert gleitet das Quartett durch verschiedene Taktarten, Grooves, rhythmische Raffinessen und komplexe Harmonien, die durchaus auch mal einen Blues zulassen. Es entführt den Zuhörer in sinistre Hinterhöfe und zwielichtige Zonen. Es spielt einen funky Blues mit starken Gospelanklängen, der rasch dazu verleiten könnte das Quartett in die Groove- und Souljazz-Ecke zu stecken. Doch allein schon John Schröders Verzicht auf den in diesem Kontext obligatorischen, fest fixierten Schlagzeug-Backbeat zugunsten eines offenen rhythmischen Flusses zeigt, dass diese Combo sich nicht so einfach fassen lässt. Den Rahmen dafür bestimmen Cordula Hamachers Kompositionen, die im munteren Spiel mit Tradition und Klischees die Erwartungshaltungen des Zuhörers immer wieder aufbrechen.

Zoran Terzic am Piano, rhythmisch agil und voller Vorwärtsdrang, treibt Hamachers Kompositionen in seinen Soli oftmals in ungeahnte Sphären. Das Cordula Hamacher Quartett hebt ab, nimmt einen mit durch waghalsige und risikofreudige Wendungen, um dann gekonnt wieder auf dem Boden zu landen. Eine derartige Musik braucht jemanden mit Bodenhaftung: Und der Mann, der die gesamte Formation verankert, steht am Bass. Johannes Fink fundamentiert die Improvisationsflüge des Quartetts mit knorrigen, schnarrenden, erdenschweren Linien von gravitätischer Kraft. Sie bilden schon eine gute „Connection”, diese vier. Und das ist garantiert keine Täuschung.