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Adrian Mears New Orleans Hardbop

Mi, 15.11.2006, Jazzkeller, 21:00

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Wenn Adrian Mears zur Posaune greift, schlägt es regelmässig reihum prachtvoll Funken. Dass diese sofort und gründlich auf sein Publikum übergreifen, ist angesichts seiner offenen, charismatischen und froh gelaunten musikalischen Kommunikationsfähigkeit und zutiefst variablen Bandbreite nicht weiter erstaunlich.

Pech für die australische Jazzszene: nachdem sie den 1969 in Sydney geborenen Mears zum besten ihrer Posaunisten erkoren hatte (den „Besten Australischen Komponisten 1999” und die „Beste Jazz-Band” für seine Formation Free Spirits hatte er schon früher eingeheimst), zog es ihn Richtung Europa. Nach einer Zwischenstation in München liess er sich in Lörrach nieder und hat sich seither erstaunlich schnell zu einer der stärksten und hervorragendsten Stimmen im europäischen und deutschen Jazz entwickelt. Meilensteine in seiner Karriere sind Arbeiten mit Bobby Shew, Eddie Palmieri, der McCoy Tyner Big Band, dem Bob Brookmeyer’s New Art Orchestra, Charlie Mariano, Kenny Wheeler, Johannes Enders und vielen anderen Grössen, aber auch seine langjahrigen Mitwirkung unter anderem beim Vienna Art Orchestra und bei Ugetsu. Als Bandleader leitet er eigene Formationen vom Duo bis zum Tentett. Seit zehn Jahren wirkt Adrian Mears als Leiter der Posaunenklasse der Hochschulen in Mannheim und früher Köln, seit nunmehr drei Jahren unterrichtet er auch an der Fachhochschule Basel Posaune und Gehörbildung. Seine grandiosen und vielschichtigen kompositorischen Fähigkeiten spiegeln sich beispielsweise in den letzten vier Ugetsu-Produktionen wider, machen aber auch vor klassischen Brass-Ensembles und Streichorchestern nicht Halt.

Adrian Mears ist ein gediegener stilistischer Multi-Genius, der mit eleganter Grandezza zwischen melancholischen Blues-Elementen, aufmüpfigem Funk, vorwärts jagendem Bop und samtener Lyrik wandelt und die eigene natürliche und allgegenwärtige Gabe zum Swingen mit derjenigen seines Instruments homogen verbunden einsetzt. Als versierter Solist ist er in Dialogen nie um eine Antwort verlegen. Wenn er dann auch noch zum Didgeridoo greift und diesem eher archaischen Ur-Instrument eine reiche Palette an Klangfarben und Rhythmen entlockt, wundern sich sogar die Fachleute ...

Auch die Begleitband von Mears bringt jahrzehntelange internationale Erfahrung auf höchstem musikalischem Niveau ein, denn jeder Einzelne von ihnen hat schon mit vielen renommierten Kollegen zusammengespielt.

Domenic Landolf an Tenorsax und Bassklarinette stammt aus der Schweiz und unterrichtet dort (wie auch Adrian Mears) an der Musikhochschule Basel. Seit einigen Jahren ist er auch mit seinem Domenic Landolf Quartett aktiv.

Auch der Bassist Stephan Kurmann ist in der Jazz-Szene von Basel zuhause und ist dort als Mitbegründer des Jazzclubs the bird’s eye bekannt. Musikalisch ist er auch international aktiv, u.a. mit seiner Formation Stephan Kurmann Strings, die schon seit fast zwanzig Jahren besteht.

Der aus Wisconsin stammende Pianist Peter Madson pendelt derzeit zwischen Bregenz und New York als Basis für seine zahlreichen Engagements auf Tourneen in den USA und Europa sowie als Musiklehrer. Neben seiner enormen stilistischen Bandbreite vom traditionellen Jazz bis hin zum Funk ist besonders seine Tätigkeit als Komponist hervorzuheben, mehr als 50 seiner 200 Stücke wurden aufgenommen.

Der Drummer und Perkussionist Jeff Boudreaux empfing seine ersten musikalischen Einflüsse im Umfeld von New Orleans, er selbst stand in seiner Geburtsstadt Baton Rouge mit 12 Jahren das erste Mal in der Band seines Vaters auf einer Bühne. Neben seiner Tätigkeit als Begleitmusiker auf internationalen Tourneen unterrichtete er lange auf Musikhochschulen in Österreich und zuletzt in Paris, wo er auch derzeit lebt.

Mehr zu den Mitmusikern sowie zu anderen Projekten von Adrian Mears siehe www.adrianmears.net