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Prisma

Mi, 17.1.2001, Jazzkeller, 21:00

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Das Quartett Prisma besteht seit dem Frühjahr 1998. Die Musiker, die sich seit gemeinsamen Studienzeiten kennen - einige hat es deshalb sogar bis nach Amerika verschlagen - stammen allesamt aus Baden-Württemberg, wo man ja bekanntlich alles kann. Sogar Musikmachen. Dementsprechend bewegt sich die Musik der vier jungen Menschen, denen nicht wenige eine große Zukunft voraussagen, im Spannungsfeld zwischen New York und Rechberghausen, der Heimat des Schlagzeugers Eckhard Stromer, der ohne Ende vielseitig ist, einen US-Pass besitzt und sich erst kürzlich im Jazzclub mit „Mr. B.’s Time machine” für höhere Ziele empfahl.

Das Gros der Kompositionen stammt aus der Feder des genialen Bassisten Florian Dohrmann, der in Tübingen einen höheren Bekanntheitsgrad besitzen dürfte als Fidel Castro auf Kuba. Hinzu kommt ein Mann, dessen Name wie Donnerhall die regionale Gitarristenszene erschüttert: Jo Ambros. Seit er aus Amerika zurück ist, erwägen einige Kollegen, sich doch der Zebrafinkenzucht in Australien zu widmen. Die Es- und B-Stimmen spielt der Saxophonist Andreas Francke, den man immer wieder gerne mit der Saxophonlegende Jimmy Fredericks vergleicht, welchen aber wiederum keine Sau kennt und mit dem er auch sonst nur die ersten beiden Buchstaben im Nachnamen gemein hat. Kurz und gut: Wer zart verwobene Klänge mag und trotzdem auf energetisch hochwertige Grooves und experimentelle Höhenflüge nicht verzichten möchte, ist bei einem Konzert von Prisma garantiert gut aufgehoben und wird noch in Jahrzehnten seinen Enkeln mit feuchten Augen davon berichten.